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Hier könnt ihr ein wenig über mein bisheriges Leben erfahren, werdet aber feststellen, daß ich einige Dinge ganz bewußt weggelassen habe oder nicht darauf eingegangen bin, denn auch wenn ich mich hier im Internet darstelle, gibt es einige Bereiche, die für mich dabei tabu und völlige Privatsphäre sind und die ihr euch dann vielleicht an anderer Stelle besorgen solltet. Also, wer hier jetzt nach nicht jugendfreien Inhalten ... Ausschau halten will, ist hier leider an der falschen Adresse. Geboren wurde ich an einem noch kühlen, aber dann umso mehr sonnigen Septembermorgen im Jahre 1977 mit einem Lebendgewicht von 3510 Gramm. Das ist nun
schon mehr als 22 Jahre her und heute bin ich ein schon ein großer Junge, der
mit beiden Beinen fest im Leben steht. Nun, mein
erstes Lebensjahr verbrachte ich auf einem beschaulichen Bauernhof inmitten von
vielen Katzen, Hunden, Schweinen, Pferden, Kühen, Hühnern ..., also allem, was
so dazu gehört. Auch wenn ich mich heute sicher nicht mehr daran erinnern kann,
war das bestimmt eine sehr schöne Zeit und zumindestens meine Tierliebe ist bis
heute erhalten geblieben. Danach zog es
meine Eltern aus diesem kleinen sachsen-anhaltinischen Dorf in die im Vergleich
dazu riesige Stadt Potsdam, mitten in eine für die damalige DDR typische
Plattenbauwohnung – 4. Etage, zwei Zimmer. Doch bewohnten wird diese Wohnung
nicht allein, sondern teilten uns diese mit einer befreundeten Familie gleichen
Alters, denn Wohnungen waren damals noch sehr knapp. Diese andere
Familie hatte eine Tochter, genauso alt wie ich, mit der ich die Hälfte meines
bisherigen Lebens verbringen sollte. So hatte ich meine ersten
zwischengeschlechtlichen Erfahrungen bereits im zarten Alter von einem Jahr –
wir durften immer zusammen baden. Im Jahre 1979
dann kam meine Schwester zur Welt und langsam wurde die Wohnung für alle Leute
etwas zu klein und jede Familie bezog eine eigene, da inzwischen auch fleißig
neue Wohnungen gebaut wurden. Die nächsten
Jahre verliefen dann so, wie man es erwarten würde. Man(n) wurde größer,
entwickelte seinen eigenen Willen und konnte seinen Eltern schon gehörig auf
die Nerven gehen. Dann, im Jahre
1982 starb unerwartet und plötzlich mein Vater an Krebs und meine Mutter stand
allein mit zwei kleinen Kindern da. Eine recht schwere Zeit damals, die aber glücklicherweise
bald vorbeigehen sollte, denn meine Mutter fand einen neuen Mann, heiratete
diesen und von da an waren wir auch wieder eine komplette Familie. Im gleichen
Jahr, wir befinden uns im 1984. Jahre a.d., kam meine nächste Schwester zur
Welt, womit ich dann bereits drei von diesen hatte. Drei? Genau, denn mein
Stiefvater brachte eine Tochter meines Alters mit in die Ehe ein, welche jedoch
vorwiegend weiter bei ihrer Mutter wohnte. Nun ja, die
Wohnung wurde damit zu klein für uns und es sollte nicht mehr lange dauern, bis
wir in eine neue ziehen sollten. Doch vorher durfte ich noch meine Einschulung
und gleichzeitig siebten Geburtstag feiern (wer clever ist, weiß jetzt auch
wann genau ich Geburtstag habe). Kurz danach war
es dann auch so weit, und wir zogen einige Straßenblöcke weiter in eine geräumige
neue Wohnung – nunmehr 4. Etage und 3 ½ Zimmer. Damit musste ich zwar alle
meine bisherigen Freunde verlassen, fand aber recht schnell wieder neue, denn
einen Vorteil hat der Plattenbau schon: Zumindestens zu DDR-Zeiten wohnten viele
Familien mit Kindern dort und so fand man immer schnell Anschluss. So wuchs ich
also immer weiter heran und kam langsam aber sicher auch in die Pubertät und so
blieb es nicht aus, dass ich mich das erst mal verliebte. Die Glückliche war
– wie sollte es auch anders sein – die Schwester meines besten Freundes,
genauso alt wie ich und wir hatten auch schon einiges miteinander erlebt, natürlich
nur im gesamten Freundeskreis. Doch wie das
Leben nun einmal so spielt, hatten meine Eltern die wahrlich grandiose Idee, aus
meiner „Heimatstadt“ Potsdam in eine kleine Gemeinde am Rande von Berlin zu
ziehen, 20 km weit weg von meinem bisherigen Lebensmittelpunkt. Und da man sich
als Kind gegen so etwas ja nicht wehren kann und auch nicht gefragt wird, kam
also auch dieser traurige Tag des Abschiedes und wir zogen in das beschauliche
Kleinmachnow. Zu dieser Zeit war ich gar nicht gut auf meine Eltern zu sprechen – eigentlich war ich wirklich wütend und sauer auf diese Entscheidung, denn Kleinmachnow bestand zu dieser Zeit, so empfand ich es jedenfalls, nur aus Rentnern und die nächsten Kinder meines Alters wohnten 5 Straßen weiter, aber niemand in meiner Nähe. Man war es halt
gewöhnt, aus der Haustür zu treten, maximal zwei Etagen tiefer/höher zu
laufen und mal kurz an der Tür zu klingeln, und man wusste, einer deiner
Freunde wird dir jetzt schon aufmachen. Aber nicht so in meinem neuen Heimatort. Und so kam es,
das aus dem ehemals offenen, lebenslustigen und alles andere als schüchternen
Jungen, ein eher ruhiger und introvertierter junger Mann wurde, der versuchte,
mit allem selbst zurecht zu kommen, da er öfters das Gefühl hatte, von seinen
Eltern nicht verstanden zu werden und auch recht wenig Freunde hatte, und die
paar, die es gab, waren in keiner Weise solch gute und vertraute Kumpels, wie
ich sie in Potsdam hatte. Das nahm ich meinen Eltern lange Zeit sehr übel –
das sie mich in einen Ort „verschleppt“ hatten, in dem absolut nichts los
war und in dem ich bis dahin nie wirklich Anschluss gefunden hatte. Meine neue
Schulklasse in die ich kam, denn in Potsdam durfte ich nicht mehr zur Schule
gehen, bestand nur aus Idioten und eingebildeten Typen, die Dinge auf sich
hielten, die möglicherweise jeder andere aufweisen konnte, aber diese selbstgefälligen
Hagestolze ganz sicher nicht. Aber dann kam glücklicherweise der Zeitpunkt, an dem man sich für seine weitere Schulbildung entscheiden musste – sprich, Gymnasium, Realschule, Gesamtschule ... Und das war
dann auch meine Chance, endlich aus dieser verhassten Klasse heraus zu kommen
und von vorne anzufangen. So entschied ich mich für das Gymnasium, auch wenn
meine Noten etwas ganz anderes aussagten – ich hatte mich in der kurzen Zeit,
die ich in Kleinmachnow verbracht habe, um mehr als zwei Vorkommastellen
verschlechtert. Aber ich wusste, dass ich es auch so schaffen kann. Meine neue
Klasse war zwar immer noch nicht das wahre, aber schon um Welten besser, als die
letzte. Und wenige Jahrgangsstufen später wurden wir ohnehin komplett neu
durcheinander gewürfelt, da der Unterricht nun nicht mehr im Klassenverband
stattfand, sondern in Kursen. Ab diesem Tag, sollte sich mein Leben schlagartig
verändern. Ich hatte das unsagbare Glück, nur in solche Kurse gekommen zu
sein, in denen Menschen waren, mit denen ich derart gut zurecht kam und mit
denen ich mich so gut verstanden habe, dass die letzten Schuljahre wirklich schön
und aufregend waren. Wir haben viel unternommen und daraus sind Freundschaften
entstanden, die bis heute anhalten und bei denen ich hoffe, dass sie es auch
noch eine lange Zeit tun werden. Nachdem ich
dann auch noch das Abitur mit Bravour bestanden hatte, kam gleich im Anschluss
die Zeit meiner Ausbildung, die zu der schönsten meines bisherigen Lebens
werden sollte. Lange Zeit wusste ich nicht genau, was ich nach der Schule machen will und habe mich dann auch erst sehr spät beworben, habe aber trotzdem sofort einen Ausbildungsplatz bekommen. Nun wird sicherlich die Frage auftauchen: Was hat er denn nun gelernt? Tja, um es kurz
zu machen, ich bin jetzt Banker und um dahin zu kommen, hat mich das zwei
einhalb Jahre gekostet, die ich aber um keinen Preis missen möchte. Das erste, an
das ich mich dabei gewöhnen musste, war natürlich der Anzug, samt Krawatte,
Hemd, Weste und Hose. Man kam sich anfangs schon recht komisch darin vor, aber
heute gehe ich so einkaufen, habe diese Kleidung also schon vollkommen
verinnerlicht. Die Besonderheit und der Vorteil meiner Ausbildung lag darin, dass ich bei zwei Banken gleichzeitig ausgebildet wurde, da ich meinen Vertrag mit einer Spezialbank geschlossen hatte, welche die normalen Geschäftsfelder (wie man sie kennt und erwartet) nicht anbietet, dafür aber andere Bereiche, die man sonst nirgends findet. Um aber dennoch einen vollwertigen Abschluss zu erhalten, habe ich diese Bereiche in einer großen Bank in Berlin erlernt, während der restliche Teil der Ausbildung in Potsdam erfolgte. Wer mehr darüber,
über den Beruf an sich und über meine jetzige Tätigkeit erfahren möchte, der
sollte einfach mal bei „Beruf“ vorbeischauen. Wie gesagt,
diese Zeit war wirklich toll, ich hatte viel Spaß, habe viele neue und
interessante Menschen kennengelernt, habe viel unternommen und erlebt und vor
allem habe ich es durch diese Ausbildung geschafft, all das hinter mir zu
lassen, was ich in den letzten Jahren noch nicht richtig verwinden und abbauen
konnte, so dass ich heute sagen kann, dass ich mich im Verlauf der Ausbildung
sehr verändert habe. Die
Freundschaften, die im Verlauf der Ausbildung entstanden sind, kann man getrost
als einige der besten bezeichnen, die ich in meinem bisherigen Leben erleben
durfte und sind mir genauso wichtig, wie all jene, welche noch aus meiner
Schulzeit erhalten sind. So, und damit
bin ich auch schon bei dem heutigen Tage angelangt und mir bleibt nichts weiter
übrig, als vielleicht einen kurzen Ausblick auf die Zukunft zu geben. Ich werde in der nächsten Zeit von zu Hause ausziehen und zurück nach Potsdam gehen, wo ich hoffentlich an alte Bindungen anknüpfen kann. Ab Herbst 2000 werde ich ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt beginnen und darauf aufbauend vielleicht auch ein wenig Karriere in der Bank machen. Irgendwann steht sicherlich auch einmal die Familienplanung an, aber daran möchte ich jetzt noch nicht denken, denn noch bin ich jung und relativ ungebunden und möchte diese Zeit auch so rege wie möglich genießen. Alt wird man nämlich von ganz allein und dann ist es meistens schon zu spät, um einige Dinge zu tun und nachzuholen.
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